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Drei Preußen und die Kunst

Gerhard Preuß (25.1.1935 - 18.3.2014) 

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Gerhard Preuß war nicht nur Grafikdesigner und Dozent an der Kunsthochschule Weißensee (Berlin). Er schuf nahezu 2000 illustratorische und mediale Auftragswerke. Er gestaltete über 60 Kinder- und Jugendbücher, Schulbücher der DDR und Werke der Belletristik, Plakate, Spielkarten und Briefmarken mit seinen meist farbenfreudigen und detaillierten Bildern. Gerhard Preuß war über viele Jahre Mitglied der Jury "Schönstes Buch". Seine außerordentliche Kompetenz war gefragt, wenn es um die Gestaltung- heute Design- von Büchern und Schulbüchern in der DDR ging.

Die Aufarbeitung seines illustratorischen Werkes erfolgt durch die Abteilung Kinder- und Jugendbibliothek an der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin. Ich habe die Originalentwürfe der Staatsbibliothek als Leihgabe überlassen, um das umfangreiche Schaffen für die Nachwelt und zu wissenschaftlichen Zwecken nutzbar zu machen.

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Innerhalb der vergangenen 5 Jahre habe ich einen Überblick über sein sonstiges Schaffen als freier Maler und Grafiker aber auch zu philosophisch- physikalischen Zusammenhängen gewonnen.

Ich begleite seinen künstlerischen Nachlass in Form von Ausstellungen (Ratz-Fatz, Berlin 2015) oder mit meinem Beitrag zum Sammelband "Wissensvermittlung in der Kinder- und Jugendliteratur der DDR", V&R unipress 2017, "

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Bis Ende 2018 habe ich seine ca. 2000 weiteren Werke (Beispiele siehe unten) zunächst in 8 Kategorien (Malerei, Zeichnungen, Druckgrafik, Schrift- Kalligrafie, Darstellende Geometrie, Architekturentwürfe, Möbeldesign, Physikalische Skizzen) klassifiziert.

Im Jahr 2019 habe ich in Zusammenarbeit mit dem Verein Private Künstlernachlässe im Land Brandenburg e.V. Nachlassverzeichnisse zu Malerei und Grafikdesign erstellt, die sich in der Endredaktion befinden.

Für Interesse und Unterstützung hierbei bin ich selbstverständlich aufgeschlossen. Bitte nehmen Sie Kontakt zu mir auf.

Auf größere Ausstellungen bin ich ebenfalls vorbereitet. 

50 Studie Malerei 1.JPG
58 Gorbunok- Das Wunderpferdchen.JPG
Ohne Titel
Go East, Brokers!

Ulrich Preuß (9.11.1960 - 14.10.2000)

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Mein Bruder war musikalisch, schriftstellerisch und in der Bildenden Kunst talentiert und hat mit seinen grotesken, manchmal verstörenden Werken und Initiativen in den 80er und 90er Jahren die etablierte Kunstszene in Potsdam provoziert und in  Frage gestellt. Ob als Lieder- oder Theatermacher aber auch als Initiator politischer Aktionen (zum Beispiel das Gedenken an die Reichspogromnacht 9.11.) hat er nicht nur starke Impulse zu Mut und Kreativität im Vorwende-Potsdam gegeben, sondern oft Polizei und Staatssicherheit auf den Plan gerufen, die mit 24 IM größtes Interesse an ihm bekundete. 

Viele Visionen seines unabhängigen Denkens und Schaffens (unabhängig von Staatsdoktrin, Parteien und Kirche) und viele seiner zu DDR-Zeiten für unerfüllbar gehaltenen Träume sind in Potsdam Wirklichkeit geworden. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wo und was Stan im heutigen Potsdam produzieren würde. Wäre er noch in der Schiffbauergasse aktiv oder hätte er ein Atelier im Rechenzentrum? 

Alexa Hennings hatte 2016 ein Feature beim Deutschlandfunk produziert. "Ich erwarte den Schlag. Das kurze Leben des Ulrich Preuß". Eine sehr dichte, hörenswerte Zusammenstellung von Stans Musik, Zitaten aber auch Gedanken und Gesprächen mit seinen Geschwistern und Weggefährten aus Kunst und Theater.

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