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Fotografie ab 2003

Ich fotografiere seit Kindesbeinen an. Mein Vater (Dr. Heinz Preuß, Physiker) hat mir und meinen drei Brüdern die wesentlichen Parameter des Fotografierens erläutert: Blende, Belichtungszeit, Tiefenschärfe. Oft haben wir ihn nach der Schule in der Dunkelkammer des Instituts (heutige Universität Potsdam) besucht und durften beim Entwickeln der Negative, beim Vergrößern am Belichtungsapparat, dem Entwickeln der Fotos, dem Eintauchen im Fixierbad und dem Trocknen und Schneiden helfen. Später hatten wir auch zu Hause einen Vergrößerungsapparat, so dass es selbstverständlich war, die Schwarz-Weiß-Abzüge in jeder gewünschten Größe selbst herzustellen.

Immer, wenn meine Mutter oder mein Vater fotografierten, waren wir als Kinder Zeugen der Gespräche zu den Entscheidungen über Bildausschnitt, Blickwinkel, Kontraste, Lichteinfall, Vordergrund/ Hintergrund, so dass ich mir diese Gestaltungsmittel wie das ABC sehr frühzeitig einprägte.

Bis zu Beginn meines Studiums 1981 dokumentierte ich mit Fotografien Reisen, Begegnungen und Landschaften. Seitdem ich aber im Kunststudium mehrere Semester lang sehr intensiv und viel zur Gestaltungstheorie in der Malerei/ Grafik erfahren hatte, wandte ich diese Kenntnisse selbstverständlich in der Fotografie an. Mein Anspruch ist es auch heute noch: Das Bild entsteht beim Fotografieren, direkt bei der Einstellung am Fotoapparat und nicht im Anschluss am Computer mit den Raffinessen, die diverse Fotobearbeitungsprogramme bieten. Für mich ist die Entscheidung zu Lichteinfall, Bildausschnitt, Blende usw. direkt beim Fotografieren d i e künstlerische Seite der Fotografie. Der technische Fortschritt macht es den Menschen heute leicht, gute Fotos zu machen, die Bildqualität wird durch Software so vorreguliert, dass jedes Kind zu beeindruckenden Ergebnissen kommen kann. Ich sehe hier ein großes Potenzial zur ästhetischen Bildung der Menschen, die ansonsten keinen Zugang zu Kultur und Kunst haben.

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